Pressemitteilung | Verkehrspolitikerin Slawik fordert Ticketpreisbremse

Berlin, 17.3.2022 Vergünstigte Tickets für den ÖPNV als klimafreundliche Alternative für Autofahrende, die unter hohen Spritpreisen ächzen? Das hatten diese Woche bereits die Grüne Jugend und die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal gefordert. Auch Nyke Slawik, stv. Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag und Berichterstatterin der Grünen Bundestagsfraktion für ÖPNV-Themen, zeigt sich für diesen Vorschlag offen:

Wie können wir Menschen in der aktuellen Situation entlasten und gleichzeitig unser Klima durch nachhaltige Mobilität stützen? Die Antwort ist klar: Indem wir den ÖPNV deutlich stärken!
Deshalb halte ich eine Ticketpreisbremse für sinnvoll. Wir müssen der Preissteigerungsspirale im ÖPNV endlich ein Ende setzen und die Preise auf einem bezahlbaren Niveau stabilisieren. Außerdem braucht es deutschlandweit eine Garantie für stark vergünstigte Tickets für Menschen mit geringem Einkommen wie Studi-, Azubi- und Sozialtickets. 

Um eine Erhöhung der Fahrgastzahlen im ÖPNV zu erreichen, die sich die Ampelkoalition vorgenommen hat, braucht es auch eine Verbesserung des Angebots. Das geht nur, wenn es auch ein Entlastungspaket für die Verkehrsverbünde gibt, um die stark gestiegenen Energiepreise im Betrieb abzufedern und sicherzustellen, dass weiterhin in ein besseres Angebot wie neue Linienverbindungen, Bedarfsverkehre und Sharingangebote investiert werden kann.

Auch die derzeit viel diskutierte und angestrebte Unabhängigkeit von russischen Öl-, Gas- und Kohleimporten können wir kurz- und mittelfristig nur erreichen, wenn mehr Menschen den viel effizienteren ÖPNV nutzen und die in den letzten Jahren stark gestiegene verbrauchsintensive Autonutzung endlich ausgebremst wird.

- Nyke Slawik, MdB, stv. Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag und Berichterstatterin der Grünen Bundestagsfraktion für ÖPNV-Themen

Hintergrund: 

In den letzten Jahren sind in großen Teilen Deutschlands Ticketpreise für Bus & Bahn deutlich stärker gestiegen als Preise für Benzin & Diesel. Auch die aktuellen Energiepreise und die Inflation setzen den ÖPNV unter Druck und es gibt Befürchtungen, dass Preise weiter steigen.

Gleichzeitig wurde gestern ein Bericht des Umweltbundesamtes veröffentlicht, demnach der Verkehrssektor nicht auf Kurs bei den Klimazielen ist: Nach einem zeitweisen Corona-bedingten Einbruch 2020, stiegen die Emissionen im Verkehrsbereich 2021 wieder deutlich an.