9-Euro-Ticket startet: Entlastung für Geldbeutel und Klima

Unsere Sozial- und Klimapolitik wirkt: Das 9-Euro-Ticket ist da. Bei der Deutschen Bahn findet ihr Antworten auf die häufigsten Fragen. Das Ticket könnt ihr auch direkt bestellen: https://www.bahn.de/angebot/regio/9-euro-ticket


Das bekommt ihr für 9 Euro:

👉 ein Monatsticket für Juni, Juli oder August (immer gültig für den Kalendermonat)

👉 gilt bundesweit für den öffentlichen Personennahverkehr

👉 Differenzbetrag für Bestandskund*innen mit Abo- oder Semesterticket wird erstattet bzw. weniger berechnet; diese Tickets gelten dann automatisch genauso bundesweit im Nahverkehr


Konkrete Entlastung und Erkenntnisgewinne – strukturelle Veränderungen weiterhin nötig


Das Ticket ist Teil eines größeren Entlastungspakets, eine Antwort auf die Krise und damit gestiegener Lebenshaltungskosten. Ein sozialpolitischer Erfolg. Es kann trotzdem keine strukturellen Lösungen ersetzen, die sich überlegen, wie ÖPNV langfristig attraktiver wird. Das Ticket wird aber ein Anreiz für Personen sein, die den ÖPNV bisher noch nicht nutzen. Diesen Anreiz brauchen wir dringend, denn wie ich in meiner letzten Rede bereits gesagt habe: Neben dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der Inflation hierzulande macht die Klimakrise keine Pause. Es gibt eine große Wahrscheinlichkeit, dass unser Planet sich bereits vor 2026 erstmalig um 1,5 Grad erhitzen wird. Der Verkehrssektor muss Emissionen drastisch reduzieren und das wird nur mit einem attraktiven ÖPNV gelingen, den möglichst viele Menschen als Alternative zum klimaschädlicheren Individualverkehr nutzen. Deshalb ist das 9-Euro-Ticket eine Chance, Erkenntnisse für unsere Politik gegen die Klimakrise zu gewinnen: Wie überzeugen wir Menschen langfristig von klimafreundlicher Mobilität? Was brauchen die Verkehrsverbünde, um ihr Angebot zu verbessern? Wie können Bund und Länder dabei erfolgreich zusammenarbeiten?

Meine Rede vom 12.05.2022 – zu dieser Zeit war das 9-Euro-Ticket noch nicht von Bundestag und Bundesrat beschlossen:

Der ÖPNV bringt sich stark ins Gespräch, in Zukunft soll er mehr Menschen begeistern

Viel wurde in den letzten Tagen diskutiert: Klappt das überhaupt? Was wird es bringen? Verkehrsminister Wissing hat gestern in seiner Rede im Bundestag treffend festgestellt: „Unser 9-Euro-Ticket ist bereits jetzt ein Erfolg. Ganz Deutschland spricht vom öffentlichen Personennahverkehr.“ Meine Hoffnung ist, dass viele Menschen in den nächsten Monaten nicht mehr nur vom ÖPNV sprechen, sondern von den Möglichkeiten eines starken, attraktiven ÖPNV träumen. Den müssen wir als Gesellschaft nämlich erstmal wollen, in der Verkehrspolitik priorisieren und entsprechend fördern.

Für die Jahre 2020 bis 2022 ist pandemiebedingt mit Fahrgeldausfällen von bis zu 10,2 Milliarden Euro zu rechnen. Hier unterstützt der Bund die Länder: Die Regionalisierungsmittel sollen entsprechend im Jahr 2022 um insgesamt 3,7 Milliarden Euro erhöht werden. Damit wird sowohl das „9 für 90-Ticket“ finanziert, als auch ein Ausgleich der Fahrgeldeinnahmeausfälle der ÖPNV-Verkehrsunternehmen ermöglicht. Darüber hinaus setzen wir Grüne uns natürlich sehr stark dafür ein, dass jetzt auch deutlich mehr Geld für den Ausbau des ÖPNV bereit gestellt wird.