Ticket gut, alles gut? Das Deutschlandticket und die Zukunft des ÖPNV

Am vergangenen Freitag hat die Konferenz Bündnisse für die Mobilität der Zukunft der grünen Bundestagskonferenz stattgefunden. Ich durfte dort als Gastgeberin einen Workshop zum Deutschlandticket und der Zukunft des ÖPNV moderieren.

In Anlehnung an ihre Forschungsergebnisse betonte Frau Prof. Hille die soziale Komponente des Deutschlandtickets um Mobilitätsarmut zu bekämpfen und die Bedeutung der Teilhabe für arme Menschen. Sie schloss mit einer Forderung nach einem bundesweiten Sozialtarif für das Deutschlandtickets, damit die Frage der sozialen Teilhabe zukünftig nicht mehr vom Ort abhängig sei.

Herr Möller verwies darauf, dass die Zufriedenheit mit dem ÖPNV seit dem Deutschlandticket deutlich gestiegen sei. Nutzer*innen des Deutschlandtickets seien grundsätzlich zufriedener mit den ÖPNV Leistungen. Der Nahverkehr hätte durch das mediale Interesse einen höheren Stellenwert bekommen. Er betonte, dass die wichtigste Frage eine sichere Finanzierungsperspektive sei, um das Deutschlandticket auch zukünftig erhalten zu können sowie das Angebot zu erweitern. Er stellte fest, dass der Nahverkehr derzeit unterfinanziert sei. Erst wenn die Finanzierung geklärt sei, könne man über weitere Verbesserungen im Angebot sprechen.

Herr Kolbe präsentierte den Teilnehmenden die Verbraucher*innenperspektive und ging auf viele Beispiele ein, in denen die Verfügbarkeit oder Nutzbarkeit des Deutschlandtickets eingeschränkt gewesen ist. Er betonte, dass auch er die Notwendigkeit einer sicheren Finanzierung sehe, gleichzeitig der verbraucherfreundliche Umgang mit Einzelfällen unabhängig davon sehr Ernst zu nehmen sei, da es diese Erfahrungen seien, die das Ticket sonst als Ganzes beschädigen würden.

Nach einem spannenden Panel ging es in eine gemeinsame Diskussion mit den Teilnehmenden. Ich konnte viele Erkenntnisse gewinnen und freue mich über die rege Teilnahme und das entgegengebrachte Interesse.