Unterstützung für den Chempark

Bislang geht es bei der Diskussion um den Brückenstrompreis vor allem um die großen produzierenden Firmen der Industrie. Ich setze mich in Berlin dafür ein, dass auch die Leverkusener Firma Currenta als Betreiber des Chemparks einen vergünstigten Strompreis erhält, damit die diese Vergünstigung an die vor Ort produzierenden Unternehmen weitergeben kann. Berlin darf Leverkusen bei seinen Industrie-Plänen nicht vergessen!

Vor kurzem erst war ich selbst bei Currenta und habe mich informiert. Wenn Currenta selbst nicht zu den Berechtigten gehörte, wäre das fatal. Denn für die chemischen Produktionsprozesse versorgt Currenta andere Unternehmen mit Dampf, Kälte und Wärme. Würde also Currenta selbst nicht berücksichtigt, müsste der Betreiber des Chemparks weiterhin zum Beispiel Dampf mit hohen Energiekosten produzieren. Diesen Dampf könnte Currenta nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen an die produzierenden Chemie-Unternehmen weitergeben. Im schlimmsten Fall droht uns die Abwanderung der chemischen Industrie. Der Chemiepark kann aber nun mal nicht abwandern. Die Folgen für Leverkusen wären katastrophal.

Ich unterstütze die Beschäftigten im Chempark, die Gewerkschaften und die Leverkusener Chemie-Industrie bei ihrer Forderung nach einem Brückenstrompreis. Die Gewerkschaft IGBCE hat für den 2. November auch zur Demonstration im Chempark aufgerufen. Es geht nicht um eine dauerhafte Subvention. Es geht um die Frage: Wie kann die Chemie-Industrie klimafreundlicher produzieren und dabei wettbewerbsfähig bleiben? Dafür brauchen wir einen Übergang für die nächsten Jahre, bis wir ausreichend erneuerbare Energien zur Verfügung haben werden. Mit einem Brückenstrompreis kann es uns gelingen, die energieintensive Grundstoffindustrie in Deutschland zu halten.

Im Chempark gibt es Tausende gut ausgebildete Fachkräfte, die an der Industrie-Transformation arbeiten. Hier werden Bestandteile von Windkraft-Rotorblättern entwickelt, das konnte ich bei meinem Besuch Firma Covestro ergahren (Foto links unten). Im Chempark forscht man am Recycling von Kunststoffen, hier wird gearbeitet an einer klimaneutralen Zukunft. Ich bin überzeugt: wir würden sehr unklug handeln, wenn wir nicht die idealen Rahmenbedingungen schaffen, um solche Schlüsselindustrien in Leverkusen zu halten.