Ein Alptraum für Leverkusen

Nyke Slawik, MdB, bezeichnet den geplanten Ausbau der Autobahnen A 1 und A3 als schwerwiegenden Fehler und fordert ein Umdenken. Die Leverkusener Bundestagsabgeordnete sprach am 27.Oktober 2022 beim Besuch von NRW-Umweltminister Oliver Krischer in Leverkusen.

„Die Fahrstreifenerweiterung der Autobahnen 1 und 3 in bestehender Höhenlage auf Leverkusener Stadtgebiet halte ich noch immer für einen schwerwiegenden Fehler. Leverkusen leidet bereits jetzt unter dem Lärm, Feinstaub und schlechter Luft durch die Autobahnen.“ So äußerte sich Nyke Slawik zum Besuch von NRW-Umweltminister Oliver Krischer in Leverkusen.

Städtebaulich seien die Ausbaupläne ein „Alptraum für Leverkusen“. Die stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsschusses des Bundestages ist besorgt: „In Leverkusen-Manfort hätten viele Anwohnende statt eines Gartens bald die Autobahn neben dem Haus oder eine gigantische Lärmschutzwand, die jegliches Tageslicht schluckt.“

Die ganze Welt, so Nyke Slawik weiter, rede von Klimaschutz. „Aber wenn wir uns angucken, was in unserer direkten Nachbarschaft passiert, stellen wir fest, dass unsere Worte sich nicht mit unseren Taten decken. Warum in den 2020er Jahren, dem entscheidenden Jahrzehnt für den Klimaschutz, solch gigantische Ausbauten an Autobahnen vorgenommen werden, versteht doch wirklich kein Mensch mehr.“


Auf Bundesebene setzt sich die Abgeordnete aus Leverkusen dafür ein, Alternativen zu den oberirdischen Ausbauplänen zu prüfen. Kapazitäten auszubauen, sei genau der falsche Weg.

„Wir wollen, dass der Verkehr auf den Straßen in NRW bis 2030 deutlich sinkt. Beispielsweise indem wir wichtige Schienenprojekte vorantreiben, wie den Rhein-Ruhr-Express. Temporär kann eine Seitenstreifenfreigabe Abhilfe schaffen. Der Ausbau der A3 ist nämlich gar nicht nötig. Das Ziel ist für mich klar: Weniger Stau, Lärm und Luftschadstoffe durch Autoverkehr. Mehr Lebensqualität für Leverkusen.“

Nyke Slawik MdB


Außerdem, so die 28-jährige, erreichten sie viele Nachrichten aus anderen Städten mit einem ähnlichen Schicksal wie Leverkusen. „Das versuche ich immer wieder in Berlin einzubringen. Leider stelle ich bei den bundespolitisch Verantwortlichen aus den anderen Fraktionen wenig Interesse an dem Thema fest. Abstriche beim Ausbau von Autobahnen wird es aber nur geben, wenn andere Parteien mitziehen und es ein Umdenken in Deutschland gibt.“


Nyke Slawik, MdB, ist Stellvertretende Vorsitzende im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags. Dort setzt sie sich für einen attraktiven ÖPNV ein und hat so zum Beispiel in ihrer Funktion als Berichterstatterin die Umsetzung des 9-Euro-Tickets federführend begleitet. Eine Verkehrswende bedeutet für sie unter anderem: weniger Lärm, bessere Luft, eine feministische und inklusive Mobilität, die über eine reine Antriebswende hinausgeht. Für ihren Wahlkreis Leverkusen/KölnMülheim macht sich Nyke Slawik seit 2021 im Bundestag stark.