Ein Vorreiter seiner Zeit: Magnus-Hirschfeld-Tag

🏥 Heute, am 14. Mai, dem Magnus Hirschfeld Tag erinnert Berlin landesweit an die unermüdlichen Bemühungen für LSBTIQ*-Rechte des deutschen Arzts und Sexualwissenschaftlers. Hirschfeld (1868-1935), selbst schwul, jüdisch und Sozialist, gründete im frühen 20. Jahrhundert das erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, welches 1933 von den Nationalsozialisten zerstört wurde.

👨🏻‍⚕️Als Vorreiter seiner Zeit war Hirschfelds Leben und Wirken wegweisend für die Anerkennung queerer Menschen in unserer Gesellschaft. Durch seine Forschung, seinen Aktivismus und sein Institut schuf er neue Begriffe sowie Räume der Sichtbarkeit, Zuflucht und des Respekts für Menschen mit Geschlechtsidentitäten und Begehren jenseits der vorherrschenden gesellschaftlichen Normen: Bereits 1897 gründete er bspw. das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee, welches sich aktiv für die die Abschaffung des Homosexuellenparagraphen 175, der Homosexualität unter Strafe stellte, einsetzte.

🏳️‍⚧️ Besonders hervorzuheben ist, dass Hirschfeld trans*, inter* und nicht-binäre Personen akzeptierte und unterstützte: So erkannte er, dass Menschen Geschlechtsidentitäten haben, die nicht mit derjenigen übereinstimmen, die die Gesellschaft ihnen zuweist und ging davon aus, dass es auch Menschen ohne festes Geschlecht gibt. In seinem Institut führte er ab 1930 geschlechtsangleichende Operationen durch. 


🔎 Gleichzeitig ist es wichtig anzuerkennen, dass einige von Hirschfelds Ansichten und medizinischen Vorgehensweisen heute zurecht kritisiert werden: So ist beispielsweise seine Unterstützung von damals weit verbreitetem eugenischen Gedankengut kritisch einzuordnen. Unter anderem diese Aspekte mahnen uns, auch die problematischen Seiten historischer Persönlichkeiten zu reflektieren.